Es gibt in Deutschland und Österreich vermutlich keinen zweiten Ort, an dem Wissenschaftler die Auswirkung von SARS-CoV-2 auf immunsupprimierte Kinder und deren Familien so konzentriert erforschen können, wie im Reha-Zentrum Ederhof. Die Rudolf Pichlmayr-Stiftung hat daher eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die sowohl medizinische als auch soziale Aspekte der Situation der Ederhof-Patient*innen während der Pandemie in den Blick nimmt.
Die Studie „Sichere Kinder-Reha“ umfasst regelmäßige medizinische Untersuchungen sowie eine sozialempirische Erhebung mit Hilfe von Interviews mit den betroffenen Kindern und Eltern. Zwei Erhebungsphasen wurden während der familienorientierten Rehas seit Juni bereits abgeschlossen. Aktuell läuft eine Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Ederhof.
Das Forschungsprojekt wird von der Universität Bayreuth durchgeführt und von der Dr. August und Erika Appenrodt-Stiftung aus Hannover finanziell unterstützt. Deren Vorstandsvorsitzende Dr. med. Gesine Koch-Wagner sagt: „Gerade Kinder und Jugendliche, die wegen Transplantation eines Organs unter Immunsuppression stehen, müssen besonders sorgfältig untersucht werden, um ihnen auch weiter die notwendige Reha zu ermöglichen. Den Patienten und ihren Familien, der Einrichtung und auch dem sie betreuenden Personal gilt es, durch diese Studie mehr Sicherheit zu geben. Möglicherweise kann das Corona-Hygienekonzept auch als Blaupause für andere Einrichtungen gelten.“
Erste Ergebnisse der Untersuchung werden voraussichtlich im Herbst veröffentlicht.